Impressionen von früheren Turnieren 

10-jähriges Jubiläum unserer Aussiedelung 

10 Jahre Aussiedelung der Reitervereinigung Biberach

 

Am Samstag, den 25.06.2016 haben wir den 10. Jahrestag unserer Aussiedelung in den St. Georgsweg gefeiert. Für alle, die nicht dabeisein konnten und die, die es nochmals nachlesen möchten, nachfolgend die wichtigsten Meilensteine dieses - für einen Verein - unglaublich großen Projekts:

 

Die ersten Überlegungen liefen schon seit der Jahrtausendwende:

 

  • Die alte Reitanlage im Gaisental wurde immer baufälliger, die Pferdehaltung heutigen Ansprüchen nicht mehr entsprechend.
  • Unser Joker: ein Erbpachtvertrag mit der Stadt Biberach, der noch über 50 Jahre Gültigkeit hatte.
  • Viele Jahre: Abwinken von Seiten der Stadt, dann plötzlich: Aldi möchte an der Stelle der Reithalle eine neue Filiale errichten.
  • Anfang 2005: Gespräche mit der Stadt, Standortsuche, Alternativen gegeneinander abwägen, Analyse des Ist- Zustands, Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit des Vereins.
  • Vortrag von Prof. Schnitzer über modernen Reitanlagenbau: Er macht uns Mut und es entstehen viele gute Ideen.

 

Was wurde uns klar:

  • wichtig die Nähe zum alten Standort um eine gute Erreichbarkeit für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten.
  • eine Anlage, die den schulischen Veränderungen in Richtung Ganztagesschule und den Privatreitern gerecht wird.
  • eine pferdegerechte Tierhaltung
  • Einbeziehung der Ponys der Schützendirektion
  • eine Anlage, die den verschiedenen Interessenlagen unserer Reiter gerecht werden kann: Ponys, Voltigierer, Schüler, Dressurreiter, Springreiter, Freizeitreiter, Bläser....
  • eine Anlage, die das Miteinander im Verein fördert.
  • Die Frage ob Marbach/ der Pferdezuchtverein die Beschälplatte aufrechterhalten will? Landrat Peter Schneider setzt sich mit der Staatssekretärin aus dem Landwirtschaftsministerium Gurr-Hirsch dafür ein.
  • Vieles, was uns heute, nach erst 10 Jahren selbstverständlich geworden ist, wurden damals heftig und kontrovers hinterfragt und diskutiert.
  • März 2005: ordentliche Mitgliederversammlung: Auftrag an den Vorstand, das Projekt Aussiedelung weiterzubetreiben.

 

Dann ging es richtig los:

 

  • Verhandlungen mit der Stadt Biberach: OB Fettback, Baubürgermeister Julius Ogertschnig, Finanzbürgermeister Roland Wersch,
  • Vorbereitung für den Beschluss des Stadtrates, der Aussiedelung zuzustimmen, dem Verein 800 000€ als Grundlage für die Aussiedelung zur Verfügung zu stellen, einen neuen Erbpachtvertrag (wieder 99 Jahre auszuhandeln)
  • Dem eng gesteckten Zeitplan zuzustimmen
  • WLSB: Fahrten nach Stuttgart: Analyse: was kann wieviel gefördert werden, genaue Unterscheidung zwischen Zweckbetrieb (Verein, Jugend, Schulpferde, Unterricht) und Geschäftsbetrieb (Pensionspferdehaltung)
  • Etwa 120 000€ Zuschuss werden realistisch
  • Wer hat Ideen?
  • Suche im Verein und bei Freunden:  Wer kann uns in welchem Bereich helfen?
  • Wer kann uns finanziell unterstützen?
  • Suche nach Helfern: Damals konnte man als Verein noch sog. 1.- € Jobber gewinnen
  • 12.5.2005:  Der Biberacher Gemeinderat stimmt mit großer Mehrheit für eine bessere Nutzung des alten Areals der RVG und zur Verfügung Stellung des Areals „Bruderwiese!
  • Dann: Ausserordentliche Mitgliederversammlung im alten Stüble am14.6.05. Nehmen wir das Wagnis/ die Chance an ??????
  • Mit überwältigender Mehrheit erteilen uns die anwesenden Mitglieder das Mandat, das Projekt Aussiedelung durchzuführen.
  • Ein erster Scheck mit einer beachtlichen Startsumme wurde mir von einem unbekannt bleiben wollenden Gönner in die Hand gedrückt.

 

Maßgeblich mit dabei im Team damals:

  • Aussiedelungsleiter und treibende Kraft: Jörg von Römer
  • 2. Vorsitzender Alexander Dehio
  • Kassenwart: Kurt Roser
  • Geschäftsführer: Erich Hepp
  • Berater in vielen Verhandlungen: Uwe Schneider
  • Christof Schäfer für alle Fragen um Boden, Knochensteine und Abbruch
  • ins Leben gerufen:  Der Förderverein Aussiedelung mit dem 1.Vorsitzenden Günther Wall

 

 

Dann kam das Sommerturnier 2005, damals Anfang September:  Die ersten Bodenproben werden von Moni Schad auf dem heutigen Gelände gewonnen: Das Ergebnis: Lehm soweit das Auge reicht und so tief der Bagger gräbt.

 

  • Nun wurden die Überlegungen konkret:

1 Halle,1 ½ Hallen , 2 Hallen, wie anordnen?, Heu/Strohlagerung für wie lange? Dunglege wie groß? Entmistungsmöglichkeiten?

Stall für wieviele Pferde, Boxengröße? Ponys?, Paddocks?, Lage der Gebäude auf dem Gelände?,

Viele Ideen, viele Ratschläge, viele Sitzungen, viele Entscheidungen

Ziehen die Züchter mit um? Wenn ja wohin?

  • Was können wir in Eigenregie leisten, was muss ausgeschrieben werden?
  • Wie schaffen wir es, bis Ende Juni umzuziehen? Ein enger zeitlicher Ablaufplan wurde von Jörg erstellt.
  • Besichtigungsfahrten zu anderen mehr oder weniger beispielhaften Anlagen.
  • Erstellung von Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke
  • Abwägen der einzelnen Angebote
  • Die Entscheidung, die Firma Schlosser mit dem Holzbau der Reithallen und des Stalls zu beauftragen, Hand in Hand die Konzepte umzusetzen, das Wirtschaftsgebäude zu planen.
  • Als Architekten halfen uns Frau Annette Schlosser und Heiko Fehse, gerade frei von seiner Arbeit bei Boehringer.
  • Die Betonarbeiten, soweit nicht selber durchführbar, wurden an die Firma Bewo und Hämmerle vergeben.
  • Für Heizung/Sanitär war die Firma Eberle und Hepp zuständig, stark unterstützt durch Karl Strohmayer und Otto Strohmayer.
  • Die Prüfstatik übernahmen Martin Ernst mit dem Büro Hermann Meier in Stuttgart.
  • Josef Sauter liess sein Holzwissen auf vielen Bereichen einfließen und erstellte die erste Bauhütte.
  • Als Bauleiter fungierte Max Kramer
  • Die Planung der Infrastruktur übernahm Michael Jauch und von Wasser- Abwasserverläufen die Firma AGP , Herr Kaiser
  • Von Markus Schmitz wurden alle erdenklichen Werkzeuge geliefert und er packte bis zum Umfallen mit an.
  • Franz Hipp, Spezialist für alles Elektrische und guten Beziehungen zu vielen Handwerkern leistete großartiges.
  • Das Sammeln des Regenwassers in 2 grossen Zisternen wurde geplant.
  • Stadt- und Landkreis- Brandmeister mussten konsultiert werden.
  • Der Kredit mit der Kreissparkasse wurde ausgehandelt, Versicherungen abgeschlossen
  • und vieles mehr.....
  • Und: jeden Morgen um 10.00 Uhr versammelten sich eifrige Helfer und die Hartz 4-Kräfte um Jörg von Römer,  um vor Ort Hand anzulegen, zu graben, zu betonieren, zu pflastern, und und und.....
  • Abends führte Jörg dann noch akribisch Buch über die Einsätze und füllte seinen PC mit allen notwendigen Informationen.
  • Über 60 Sitzungen und offizielle  Verhandlungen bezüglich der Aussiedelung fand ich in meinem Kalender in diesem Jahr.
  • Mittags kam die Essensversorgung von fleißigen Damen des Vereins, zur Not gabs LKWs aus der Metzgerei.
  • Es kam ein bitterer Winter, der Boden war von Dezember bis März fast immer gefroren, wenn es taute, entstand ein furchtbarer „Schlonz“. An die anfängliche Begeisterung über den Lehmboden erinnerte man sich nicht mehr gerne.
  • Gottseidank lieferte die Firma Schlosser die Holzteile als Fertigbauteile an, sodass diese durch den harten Winter nicht zu sehr gebremst wurde.
  • Besonders fleissig wurde an Samstagen gearbeitet, da konnten auch Berufstätige wie Bankdirektoren, Klinikchefs und vor allem auch unsere Landwirte mir ihrem Fachwissen  um Franz Ehrle und Stefan Hörnle mit Jörg und seiner Hartz 4- Truppe arbeiten.
  • Ganz fleißig mussten unsere Jugendlichen werden, wenn Christof Schäfer  wieder einen Abbruchhaufen Knochensteine auf den zukünftigen Parkplatz geworfen hatte: Die Steine mussten sorgfältig aussortiert und auf Paletten gestapelt werden. Brigitte Wall wurde von unseren Hartz 4 Helfern angelernt, wie man pflastert und entwickelte sich zur Pflasterspezialistin.
  • Ein Zaunteam um Jochen Eble und Thomas Zinser formierte sich und übernahm die Planung und Durchführung des Zaunbaus.
  • Karl Haid lieferte aus seiner Baumschule Pflanzen zum Begrünen, Isolde Müller-Bahr bewies ihren grünen Daumen.
  • Alexander Dehio übernahm viele wichtige Holzarbeiten, ebenso Josef Sauter und Willi Bechter.
  • Eberhard Moll erwies sich als Fliesenfachmann.
  •  Nebenbei lief natürlich der normale Reitbetrieb unter Andy Berlin weiter zu allem Überfluss fielen die Pferdepfleger  wegen langwieriger Erkrankung aus.
  • Und es musste auch an den Abbau und Abbruch der alten Anlage gedacht werden, am 1.Juli durfte dort nichts mehr stehen! (z.B. mussten wir die Schwalben hindern, im alten Stall zu brüten, sonst hätten wir nicht abbrechen dürfen. Sie zogen übrigens dann am 25.6. mit uns um!) , Christof Schäfer vermittelte eine Firma, die günstig den Asbestabbruch durchführte.
  • Spannend wurde es mit der Firma Mayer, die uns mit der Lieferung des Hallenbodens bis zu letzten Moment hinhielt!

 

 

Am 25.6.2006 war es dann tatsächlich soweit:

 

Stall  fertig, Hallen fertig, wir konnten umziehen:

 

Wir versammelten uns bei herrlichem Wetter  in der alten Anlage, alle Pferde auf dem Springplatz, die Bläser erwiesen uns ein Abschiedsständchen,  und zogen mit Standarte, getragen von Verena Zittlau auf Caroli in einer Prozession in die neue Anlage, wurden dort von den Jagdhornbläsern empfangen, beritten das erste Mal die grosse Halle, die Pferde konnten ihre neuen Boxen beziehen und wir, müde aber glücklich den ersten Tag hier feiern.

 

Bis dann alles endgültig fertig wurde, dauerte es noch ein Weilchen:

Karl-Heinz Schwellinger übernahm die Planung und Ausbau der Paddocks, Jörg baute weiter am Haus und an den Aussenanlagen und heute bauen wir wieder: Im Moment an der Meldestelle, wenn die fertig ist, dürfte wohl für eine Weile Ruhe im Bausektor herrschen:

 

Insgesamt wurde das Projekt Aussiedelung geleistet:

 

  • Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer in über 20 000 Stunden Eigenleistung bis 2006, danach ging es ja noch fleissig weiter. Die Namen sind auf unserer Ehrentafel am Eingang des Stalls zu sehen.
  • Mit 800 000 € von der Stadt Biberach, ca. 200 000 Spendengeldern, 200 000€ Kreditaufnahme bei der Kreissparkasse, 120 000€ Zuschüssen vom WLSB, 40 000€ Privatdarlehen um die Zeit bis zum Eintreffen der Zuschüsse zu überbrücken, wurde die Anlage finanziert.

 

Insgesamt eine gigantischen Gesamtleistung der Reitervereinigung Biberach und alle ihren Freunden und Unterstützern.

 

 

Wir denken an die Mitglieder, die nicht mehr unter uns sind, besonders zu nennen:

 

Alexander Dehio

Willi Luibrand

Max Mast

Hans Herrmann

Fritz Marquardt

Reinhold Kalbitzer

Manne Brenner

Willi Luibrand

Fritz Kolesch

 

Allen Helfern und Mitstreitern,  die heute da sind, nochmals herzlichen Dank!

 

Elisabeth Isbary für den Vorstand der Reitervereinigung Biberach

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